Merkmale und Tipps für Kaffeegenießer
Kaffee und seine vielfältigen Aromen
Stellen Sie sich vor, Sie genießen Ihren ersten Schluck Kaffee am Morgen, und sofort entfaltet sich ein vielfältiges Aroma auf Ihrer Zunge. Sie schmecken Noten von Schokolade, Vanille, Nüssen oder sogar tropischen Früchten und Honig. Mit über 800 verschiedenen Aromen kann Kaffee entweder klar und simpel oder unglaublich komplex schmecken. Manche Aromen treten erst hervor, wenn der Kaffee abkühlt oder sind nur über den Geruch wahrnehmbar.
Doch Kaffeebohne ist nicht gleich Kaffeebohne. Der Geschmack des Kaffees wird von mehreren Faktoren beeinflusst, einer davon sind die Kaffeesorten. Grundsätzlich lässt sich die Kaffeewelt in Arabica und Robusta unterteilen, doch selbst innerhalb dieser Pflanzengattungen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Geschmacksrichtungen. Arabica-Kaffee zeichnet sich durch seinen milden und nuancierten Geschmack aus, während Robusta-Kaffee erdiger und oft bitterer schmeckt.
Auch die Anbauregionen beeinflussen das Aroma des Kaffees durch ihre einzigartigen Klimabedingungen, Bodentypen und Höhenlagen. Kaffeebohnen aus Brasilien haben beispielsweise einen milden, schokoladigen Geschmack mit erdigen und nussigen Tönen, während Bohnen aus Äthiopien für ihre komplexen, fruchtigen Aromen mit Nuancen von Zitrusfrüchten und Beeren bekannt sind. Außerdem entwickelt Kaffee, der in Höhenlagen zwischen 800 und 1.200 Metern wächst, oft ein intensiveres Aroma.
Darüber hinaus spielen das Ernteverfahren und die Verarbeitung der Kaffeekirschen eine maßgebliche Rolle. Zu den drei Hauptmethoden zählen die nasse (Washed Process), die trockene (Natural Process) und die Honig-Aufbereitung (Honey Process).
Bei der ersten Methode werden die Kaffeekirschen entpulpt, fermentiert und gewaschen, was die klaren, fruchtigen und floralen Noten des Kaffees betont. Die trockene Aufbereitung, bei der die ganzen Kirschen in der Sonne getrocknet werden, sorgt für einen intensiveren, süßeren Geschmack mit weinartigen Aromen. Bei der Honig-Aufbereitung bleibt ein Teil des Fruchtfleischs an der Bohne haften, was eine ausgewogene Mischung aus Süße und Fruchtigkeit mit Noten von Honig und Nüssen erzeugt.
Neben der Kaffeesorte, dem Anbaugebiet und der Verarbeitungsmethode beeinflussen auch die Röstung und die Zubereitung den Geschmack des Kaffees.
Guter Kaffee: Frisch gemahlen, voller Geschmack
Der Alterungsprozess von Kaffee beginnt nicht mit der Ernte, sondern erst nach der Röstung. Die in den Kaffeebohnen enthaltenen Öle und Fette beginnen allmählich, ranzig zu werden, während das Kohlendioxid ausströmt und zahlreiche Aromen verloren gehen.
Direkt nach der Röstung braucht Kaffee etwas Zeit, um sich zu entfalten und seinen optimalen Geschmack zu erreichen. Auch wenn Kaffee lange haltbar ist, nimmt das Geschmackserlebnis im Laufe der Zeit ab. Im Supermarkt liegt das Mindesthaltbarkeitsdatum häufig bei den gesetzlich erlaubten 24 Monaten. Wenn man dieses Datum um 24 Monate zurückrechnet, erhält man das Röstdatum. Es kann überraschend sein, wie alt manche Kaffeepackungen tatsächlich sind. Werden jedoch ein paar Aspekte bezüglich der richtigen Verpackung und Lagerung beachtet, bleibt der Kaffee länger frisch. Mehr zur Frischegarantie Ihres Kaffees erfahren Sie hier.
Die Crema als krönenden Abschluss
Die Crema ist eine wichtige Komponente, die den Geschmack und das Aroma eines Espressos beeinflusst. Sie entsteht durch die Emulsion von Kaffeefetten und -ölen während des Brühvorgangs und bildet sich an der Oberfläche des Getränks. Eine gut ausgeprägte Crema sorgt für eine angenehme Textur und verstärkt die Aromen des Kaffees. Sie wirkt als Schutzschicht, die die Aromen länger bewahrt und ein volleres Geschmackserlebnis bietet.
Die richtige Kaffee-Zubereitung
Auch kommt es beim Geschmack auf die Zubereitung an. Ob French Press, Filterkaffee oder Siebträger – der gleiche Kaffee zeigt sich je nach Methode völlig unterschiedlich im Geschmack. Bei der Zubereitung ist es wichtig, den Mahlgrad, die Wassertemperatur und das Verhältnis von Kaffee zu Wasser so anzupassen, dass der Kaffee nicht zu dünn oder zu bitter wird, sondern den optimalen Geschmack erreicht. Wie das geht, erfahren Sie in unseren Zubereitungstipps.
Fehlaromen im Kaffee
Bei über 800 verschiedenen Aromen stellt sich die Frage: Gehören wirklich alle davon in den Kaffee? Nein, das tun sie nicht! Trotz der vielfältigen geschmacklichen Nuancen, die von Kaffee zu Kaffee variieren, gibt es bestimmte Aromen, wie Leder, Gummi oder Waldboden, die im Kaffee nichts zu suchen haben. Dabei handelt es sich um sogenannte „Fehlaromen“, die auf ein minderwertiges Produkt oder eine unzureichende Röstung hindeuten. Diese Geschmäcker können den Kaffee ungenießbar machen, wodurch die geschmackliche Vielfalt und die Qualität der Bohnen erheblich geschmälert werden.